1. Konzept:
Das Moderierte Mitarbeitergespräch (MMG) ist für kleine und mittlere Unternehmen konzipiert.
Beim MMG wird das bisherige Setting des Mitarbeitergesprächs (Mitarbeiter/in Führungskraft) durch die Person des Moderators/der Moderatorin erweitert.
Diese Person kommt nicht aus dem Unternehmen und kann daher eine neutrale, vermittelnde Position einnehmen.
In Unternehmen mit flachen hierarchischen Strukturen haben die Beziehungen zwischen Mitarbeiter/innen und Führungskräften oft freundschaftlichen Charakter. Diese persönliche Nähe erschwert mitunter die Vereinbarung konkreter Zielvorgaben bzw. die Klärung von Konflikten.
Durch die Präsenz einer dritten Person wird diese Struktur erweitert und somit Raum geschaffen für verbindliche Vereinbarungen und Konfliktlösungen.
2. Ziel:
Das übergeordnete Ziel ist die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs.
Basis ist ein Management by Objectives (MbO), d.h. Führungskräfte und Mitarbeiter orientieren sich an überprüfbaren Zielvereinbarungen auf den jeweiligen Ebenen:
- Unternehmens-Mission & Wertesystem (übergeordnete Aufgaben)
- Unternehmens-Vision (langfristige Ziele)
- Unternehmens-Plan (kurz- und mittelfristige Ziele)
Das MMG schafft in der persönlichen Nähe eines Teams den erforderlichen, geschützten und distanzierten Rahmen, um über diese Ebenen für alle verbindliche Vereinbarungen treffen zu können und so gemeinsam am Unternehmenserfolg zu arbeiten.
3. Methode:
Voraussetzung für die Zielerreichung des Unternehmens ist die Motivation aller Beteiligten, der Führungskräfte (FK) und MitarbeiterInnen (MA).
Unter Mitarbeitergespräch wird hier nicht die „permanente Alltagskommunikation“ verstanden, sondern geplante Feedback – und Zielvereinbarungsgespräche zwischen FK und MA.
Gut implementiert, bietet es FK und MA gleichermassen:
- wertschätzende Begegnung
- Information über den Sinn einer Aufgabe im Gesamtzusammenhang
- Aufmerksamkeit auf individuelle Stärken und Talente richten
- klarer, abgegrenzter Verantwortungsbereich
- realistische Ziele
- persönliche Entwicklungsperspektiven
- Sicherheit
- gegenseitiges Wissen um Kenntnisse, Fähigkeiten, Werte
Die Einführung herkömmlicher Mitarbeitergespräche (nur zwischen FK und MA) erweist sich in KMU-Strukturen oft als problematisch. Damit bleiben dem Unternehmen wertvolle Entwicklungspotentiale verschlossen.
Das moderierter MitarbeiterInnengespräche (MMG) eröffnet die Chance, diese Potentiale zu nützen.
FK und MA werden durch eine aussenstehende Person während des Gesprächs begleitet. Diese Präsenz einer neutralen, aussenstehenden Person – einer Moderatorin/eines Moderators (MO) – bringt folgenden Nutzen:
- einen professionellen Rahmen
- die erforderliche Distanz der beteiligten Personen
- eine klare Struktur bezüglich Gesprächsinhalte, Raum und Zeit
- einen definierten Platz im Unternehmenskonzept
Folgende Aufgaben werden von MO wahrgenommen:
- Begleitung in der Einführungsphase
- Vorbereitung der Unterlagen
- Entlastung der „Paarbeziehung“ durch Triangulierung
- Gesprächsleitung
- Beachtung der Einhaltung der vereinbarten Kommunikationsregeln
- mediative Vermittlung bei Konfliktpunkten
- Protokollierung
- Visualisierung
- Evaluation (Festhalten von Ergebnissen oder offenen Punkten die eventuell für die gesamte Abteilung bzw. das Unternehmen relevant sind – unter Beachtung der Vertraulichkeit)
Verschwiegenheit und Vertraulichkeit gehören für MO zum professionellen Selbstverständnis.